Gutachtertätigkeit bei vorsätzlichen Tötungsdelikten

Dr. Claudia Pfefferkorn
ISBN: 978 – 3 – 639 – 05758 – 4


Gutachtertätigkeit bei vorsätzlichen Tötungsdelikten Dieses Buch soll einen Einblick in die psychologisch/ psychiatrische Gutachtertätigkeit geben und die Qualitätskriterien hinterfragen. Es wurden 350 Gutachten von Tätern herangezogen, welche sich in dem Zeitraum von März 1999 bis September 2002 wegen vorsätzlich begangenen Tötungen im Untersuchungszeitraum im Straf- oder Maßnahmenvollzug befanden.

Im Folgenden finden Sie einige Leseproben. Falls Sie Interesse an dem Buch haben, können Sie es jederzeit in der Ordination beziehen.

Leseproben

…Wenn augenscheinlich eine sexuelle Motivation hinter der Tat steht, ist es doch meist nur die Überlegenheit und die Macht, die der Täter dem Opfer präsentiert. Durch die Angst des Opfers wird der Täter mächtig und kann somit seine eigenen Kontakt-, Kommunikations- und Kompetenzschwierigkeiten überspielen...

… So beinhaltet diese Studie lediglich folgende Tatbestände:
§ 75 Mord,
§ 76 Totschlag,
§ 77 Tötung auf Verlangen,
§ 78 Mitwirkung am Selbstmord,
§ 86 Körperverletzung mit tödlichem Ausgang,
§ 87.2 absichtliche schwere Körperverletzung mit tödlichem Ausgang,
§ 143 schwerer Raub der den Tod eines Menschen zur Folge hat,
§ 201.3 Vergewaltigung mit Todesfolge und
§ 206.2 Beischlaf mit Unmündigen mit Todesfolge…

…Ausgehend vom weit möglichst erkennbaren Motiv des Täters hat Hentig fünf große Gruppen vorsätzlicher Tötungen gebildet – Gewinnmord, Deckungsmord, Konfliktmord, Sexualmord und eine amorphe Gruppe für anders motivierte Beweggründe. (von Hentig, 1956, S. 45ff) …

…Somit gab es für mich drei verschieden sexuell motivierte Sexualmorde:
a) Der Täter tötet das Opfer während oder nach einer sexuellen Handlung, ohne aber in die Rubrik des Deckungsmordes zu fallen.
b) Der Täter verspürt durch die Tötung eine sexuelle Erregung ohne diese auch in die Tat umzusetzen.
c) Der Täter tötet sein Opfer und vollzieht etwaige sexuelle Handlungen nach Eintritt des Todes…

…Die Familie ist der erste Ort eines Menschen um sich zu orientieren. Viele Verhaltensweisen, moralische und ethische Einstellungen werden in der Herkunftsfamilie geprägt…Sehr oft wird sichtbar, dass bereits im Elternhaus Gewalt, sexuelle Übergriffe und Missbräuche stattfanden, sowie psychische und physische Erkrankungen in der Familie zu finden sind/waren…

…Beispiel:
Auf die Frage nach der emotionalen Beziehung zu seinen Eltern gibt der Proband an, dass er sich mit seiner Muters ehr gut verstanden hab und auch teilweise starkes Mitleid mit ihr empfand, da sie häufig krank und stark überfordert war. Mit seinem Vater habe er immer wieder gestritten, da der Vater das Geld für seine Alkoholsucht verwendete und somit nicht mehr genug Geld für die restliche Familie übrig blieb. Weiters berichtet er, dass er sich des Öfteren vor die Mutter gestellt habe, da der Vater, wenn er betrunken war, die Mutter, ihn und die Geschwister immer wieder verprügelt habe. Seine Mutter habe einfach nicht die Kraft aufgebracht sich und die Kinder vor diesem Mann zu schützen. So sah er seine Aufgabe darin, die Geschwister und die Mutter zu schützen. Er kann sich erinnern, dass er bereits mit 8 Jahren zum ersten Mal seinen Vater mit einem Besen geschlagen habe, um ihn vom Schlafen der Mutter abzuhalten…(Zitat aus einem Gutachten)

…Die Pubertät sollte ganz genau exploriert werden. Dieser Zeitraum des „Erwachsen Werdens“ ist/war bei den meisten Menschen mit Problemen behaftet. Nicht nur die körperlichen Veränderungen machen den jungen Menschen zu schaffen, sondern auch die psychische Instabilität lässt Jugendliche oft irrational handeln und ethische Grundlagen vergessen. Sie protestieren gegen Konventionen – sie wollen ihr individuelles Ich finden…

…Beispiel:
Wenn Personen ständige Lust und Phantasien in Bezug auf Minderjährige haben, diese Lust unterdrücken und sich keine dementsprechende Hilfe holen, dann kann es zu massiven Verschiebungen dieser Phantasien kommen, die dann in Delikten enden können. Leider wissen die Betroffenen oft nicht, dass sie an Problemen leiden. Sie schämen sich und können nicht darüber sprechen. Somit wird die Phantasie immer größer bzw. detaillierter bis es schließlich zum Durchbruch kommt. Auch dann sprechen Betroffene immer noch nicht darüber, sondern bilden ein perfektes Netz des Stillschweigens um sich…




Mag. Dr. Claudia Pfefferkorn
Klinische- und Gesundheitspsychologin

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